Avicii Manager: Ash Pournouri äußert sich

Avicii Manager: Ash Pournouri äußert sich

3. November 2025 Aus Von Fabian Ernst

Ash Pournouri, Ex Avicii Manager, musste sich seit dem Tod von Tim Bergling im Jahr 2018 viele Vorwürfe und Anschuldigungen anhören. Dokus, Social Media und der allgemeine Szene-Talk machten ihm das Leben nicht leicht. Jetzt kündigt er an, sich äußern zu wollen.

Im September 2025 meldete sich Ash Pournouri, der ehemalige Manager von Avicii, erstmals seit Jahren wieder öffentlich zu Wort. Er erklärte, dass er lange darauf gewartet habe, Vorwürfe gegen ihn richtigzustellen – nicht nur für sich und seine Familie, sondern auch für Tim Bergling selbst. Pournouri kritisiert, dass die Fakten über die Karriere und das Leben des verstorbenen DJs lange „verborgen geblieben“ seien, während das Bild verzerrt in der Öffentlichkeit kursierte. Sein Statement markierte den Auftakt einer Serie neuer Beiträge, in denen er nun Schritt für Schritt seine Sicht der Ereignisse darlegt und falsche Narrative korrigieren will.

 

„Warum jetzt“: Instagram Post kündigt ein Ende des Schweigens an

In seinem Post „Why Now“ bricht Ash Pournouri nach sieben Jahren Schweigen sein Schweigen und erzählt, wie er jahrelang auf eine Korrektur der öffentlichen Darstellung wartete. Er schildert, wie diejenigen, für die er einst einstand, sich letztlich für den eigenen Schutz entschieden und die Lüge über ihn und seine Familie im Rampenlicht weiter bestehen ließen. „Das Schwierigste war nicht das Schweigen. Es war zu wissen, dass diejenigen, die hätten alles beenden können — diejenigen, die die Wahrheit kannten — die Lüge stehen ließen.“ Pournouri zieht daraus eine harte Erkenntnis: Geduld und Schweigen waren keine Stärke, sondern Schwäche. Heute spricht er bewusst offen, um seine Perspektive darzulegen und die Dinge richtigzustellen.

Avicii Manager Instagram Post

Die öffentliche Kritik an den damaligen Avicii Manager Pournouri ist seit Jahren präsent: In der Dokumentation Avicii: True Stories von 2017 wurde ihm vorgeworfen, Avicii trotz gesundheitlicher Probleme zu Auftritten gedrängt zu haben. Auch Aviciis Stiefvater kritisierte den exzessiven Tourneeplan und machte Pournouri mitverantwortlich. Pournouri bestreitet diese Darstellungen und wirft der Doku eine verzerrte Darstellung seiner Rolle vor; gegen den Regisseur hat er inzwischen ein Verleumdungsverfahren eingeleitet. Mit seinen neuen Beiträgen tritt er nun bewusst aus dem Schatten dieser Vorwürfe und will nicht länger nur die Rückseite der Geschichte sehen lassen, sondern seine eigene Version erzählen.

Neue Perspektiven auf alte Konflikte

Auch sieben Jahre nach Aviciis Tod bleibt die Debatte um Verantwortung, Druck und öffentliche Darstellung seines Lebens und Wirkens alles andere als abgeschlossen. Ash Pournouri hat mit seinen jüngsten Posts erneut eine Welle der Aufmerksamkeit ausgelöst, die alte Vorwürfe wiederaufleben lässt und gleichzeitig neue Fragen aufwirft. Zentral bleibt die Frage: Geht es Pournouri wirklich um Aufklärung und Transparenz, oder werden durch seine emotional aufgeladenen Aussagen lediglich alte Wunden wieder aufgerissen? Seine Unterstützer betonen, dass die bisher einseitige öffentliche Wahrnehmung von Aviciis Karriere und Umfeld dringend durch seine Perspektive ergänzt werden müsse, um ein vollständigeres Bild zu bekommen. Kritiker hingegen warnen, dass die Andeutungen ohne konkrete Belege die öffentliche Debatte weiter emotional aufheizen, ohne greifbare Fakten beizutragen.

Die Situation wird zusätzlich durch die mediale Aufbereitung der Geschichte verschärft. In der Dokumentation Avicii: True Stories von 2017 wurde Pournouri als treibende Kraft hinter Aviciis Tournee-Stress und gesundheitlichen Problemen dargestellt. Diese Darstellung hat er seit Jahren zurückgewiesen. Mit der Netflix-Produktion I’m Tim aus dem Jahr 2024, die Freund:innen und Angehörige erneut zu Wort kommen lässt, wurde die Diskussion erneut angestoßen. Pournouri selbst hatte bereits in der Vergangenheit angekündigt, irgendwann seine eigene Version der Geschichte erzählen zu wollen – eine Ankündigung, die nun mit seinen neuen Posts umgesetzt wird.

Die Reaktionen in der Szene und in sozialen Medien spiegeln die komplexe Gemengelage wider: In Reddit-Threads und Instagram-Kommentaren schwanken die Kommentare zwischen Mitgefühl, Unterstützung, Skepsis und Ermüdung. Manche Fans und Branchenbeobachter sehen in Pournouris Statements eine dringend nötige Korrektur verzerrter Narrative, andere kritisieren die fehlende Substanz und befürchten, dass emotional aufgeladene Hinweise die öffentliche Debatte unnötig polarisieren. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr die mediale Berichterstattung und Dokumentationen die öffentliche Wahrnehmung formen – sie bestimmen, wer als „Schuldiger“ oder „Verantwortlicher“ gesehen wird, und wer als Opfer oder Beobachter gilt.

Solange Pournouri keine handfesten Beweise oder klar belegbare Aussagen liefert, bleibt vieles Spekulation. Die Deutungshoheit über Aviciis Leben, Karriere und tragisches Ende ist nach wie vor hart umkämpft. Dennoch zeigt sein Schritt, dass alte Konflikte nicht einfach verblassen: Neue Perspektiven treffen auf alte Verletzungen, und die Diskussion um Wahrheit, Verantwortung und Gerechtigkeit wird weiterhin emotional und kontrovers geführt. In diesem Spannungsfeld bleibt die öffentliche Aufarbeitung von Aviciis Geschichte ein sensibles Terrain, in dem jedes Statement neue Reaktionen auslöst und die Erinnerung an den Künstler zugleich bewahrt und hinterfragt wird.